Donnerstag, 22. Januar 2009

Change! oder: Neues Jahr, selbe Scheiße?

Meine Herren, war das schön! Die Parade und die hunderttausende Menschen! Wahnsinn...! Jetzt kann sich endlich alles ändern! Ich vernahm schon, dass sich das Militär um einen Abzug kümmern soll und der Plan dazu soll, bitte schön, in neun Monaten fertig sein. Außerdem ist das "Waterbording-Verhör" (-> Folter) verboten worden. Dazu soll auch noch das Gefangenenlager in der Guantanamobucht aufgelöst, bzw. die Verhältnisse dort wesentlich gelockert werden.
Weiterhin werden die ersten Pläne geschmiedet, mit welchen Finanzhilfen man der US-amerikanischen Wirtschaft unter die Arme greifen kann. Ein Beitrag ist, die Gehälter der höchsten Beamten zu kürzen (Da könnten wir uns mal was abschauen...).
Und hier bei uns? Change? Wohl kaum...
Die Autoindustrie mosert über die Wirtschaftskrise. Dabei scheint niemand zu beachten, dass es hier keine Krise gibt! Ja, klar hat die Industrie Absatzprobleme, aber es ist doch nur verständlich, dass bei Arbeitslosigkeit und Lohndumping das Geld für teure Autos fehlt. Ein neuer VW Golf kostet mit nur wenigen Extras 22.000 €! Dabei ist es noch nicht einmal ein großer Familienwagen. Dieses Grab hat man sich doch über Jahre hinweg selber geschaufelt. Und man schaufelt munter weiter: Unter dem Vorwand der Krise wird auf Kurzarbeit und Entlassungen gesetzt! Selbst der weltbekannte Küchenhersteller SieMatic aus OWL (Beliefert auch den Vatikan!) muss auf Grund der Wirtschaftskrise von den 600 Mitarbeiten ca 20 entlassen. Allerdings geht es der Holzindustrie (Wozu Küchen eben auch Zählen) derzeit wieder gut, nachdem sie Anfang der Dekade eingebrochen war. Aber die Angst regiert und so glauben wir munter alles weiter, was man uns auftischt. Die Bundesregierung plant Milliarden als Unterstützung in die Autoindustrie zu pumpen, obwohl diese Art der Industrie doch schon längst nicht mehr rentabel ist. Kleine, sich der Nachfrage anpassende Betriebe können viel schneller reagieren und werden sich auf lange Sicht (hoffentlich) durchsetzen.
Weiter wird heute in Frankfurt über den Ex-Postchef Zumwinkel verhandelt. Dieser hatte Steuern in Millionenhöhe hinterzogen, ist aber vergangenes Jahr aufgeflogen. Leider ist davon auszugehen, dass über ihn ein sehr mildes Urteil gesprochen wird, da er geständig war und sich zur Mitarbeit bei weiteren Ermittlungen bereit erklärt hat. Wahnsinn! Dabei könnte man mit seinem vermögen doch schon mal den Fond zur Unterstützung der Automobilindustrie aufstocken.
Frohes neues Jahr!