Samstag, 2. Januar 2010

Altes und Neues

Seit meinem letzten Eintrag sind schon wieder zwei Monate verflogen? Wo bleibt die Zeit, meine Herren, wo ist sie nur geblieben? Schwamm drüber, eh alles egal, ändert sich ja doch nichts und wenn, dann nur geringfügig!
Ich erinner mich wage, dass ich vor fast genau einem Jahr schon einen vergleichbaren Artikel hier schrob. Mit einem vergleichbaren Gefühl in der Magengegend (nicht ob meines silvesterlichen Alkoholkonsums). Viel mehr liegt es an dem Stillstand. Oder ist es kein Stillstand? Ich bin mir nie ganz sicher. Ein Stillstand für die Falschen? Ein Vorwärts für die Falschen. Ja, so könnte es funktionieren.
Vor einem Jahr, was habe ich alles gehofft! Obama schließt das Gefangenenlager in Guantanamo, sogar über einen möglichen Truppenabzug aus dem Irak und Afghanistan wurde nachgedacht. Ja...und nun? Wohl kaum...nach dem letzten, vereitelten Terrorakten ist dieser Zug wohl abgefahren. Die Republikaner werden eine Schließung Guantanamos nicht zulassen, zumal einer der Flugzeugbomber ein entlassener Häftling von dort ist. Demnach sind die 75 verbliebenen Häftlinge wohl auch noch brandgefährlich...
Und Truppenabzug aus dem Irak oder Afghanistan ist mit der letztjährlichen Entwicklung in diesen Regionen aus militärischer Sicht schlecht möglich. An dieser Herausforderung werden die USA bestimmt noch sehr lange zu arbeiten haben. Anders könnte es in der BRD aussehen. Nicht, dass nach den jüngsten Geschehnissen eine Befriedung und damit ein Ende der Mission in betracht gezogen werden könnte. Allerdings ist der Unmut in der Bevölkerung über den (sehr kostenintensiven) Einsatz im Mittleren Osten sehr groß. Laut diversen Umfragen sind zwischen 60 und 80 Prozent der Bevölkerung gegen eine Weiterführung der "Friedensmission". Leider scheint dies im Bundestag noch nicht angekommen zu sein. Zwanghaft versucht man, den Einsatz der Bundeswehr zu legitimieren. Man redet von einer Demokratiesierung des Landes und einer Stabilisierung, ohne die dort nichts zu schaffen wäre. Doch woher kommt dann die zunehmende Anzahl der Selbstmordattentate und der Guerilliaangriffe auf die dort eingesetzten Truppen? Alles nur ein Missverständnis? Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich...
Ich bin der festen Überzeugung, man kann ein Land nicht durch militärische Aktionen demokratisieren. Auch wenn ich in einem Land lebe, dass der einzige Beweis des Gegenteils ist, glaube ich, dass einzig ein Rückzug und dann ein Wiederaufbau des Landes im intensivsten Sinne wirklichen Frieden bringt. Natürlich wird dies jetzt auch schon praktiziert, doch so lange Truppen aller möglichen Länder als Besatzungsmacht in Afghanistan, im Irak stehen, ist dort kein Frieden zu erreichen.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein frohes, neues Jahr. Möge es doch endlich einmal Veränderung im positiven Sinn bringen.

1 Kommentar:

FürDieAllgemeineMultikulturBestaunungsPflicht hat gesagt…

Womöglich dauert es mit Abzug gleich lange wie ohne, immerhin köntte Afghanistanisch Gueriilia Kämpfer ja auch andere Feindsbilder finden...